Algen, Pilze & Flechten an Fassaden
Biologie
Algen benötigen als Lebensgrundlage Feuchtigkeit. Sie nutzen das Sonnenlicht als Energiequelle und produzieren ihre Energie durch Fotosynthese. Dabei verbrauchen sie CO2 und verwandeln es in organische Materie.
Einflussfaktoren
Der Hauseigentümer selbst kann auf die für den Oberflächenbewuchs mitverantwortlichen Faktoren wie Luftqualität, Klima und Makroklima nicht aktiv einwirken. Hingegen die Faktoren Baukonstruktion, Lüftungsverhalten, Material und Instandhaltung kann er beeinflussen.
Luftqualität
Eine erfreuliche Auswirkung des Umweltschutzes ist die verbesserte Luftqualität resp. die Reduktion der Luftschadstoffe. Bezüglich Algen und Pilzen auf Fassaden wirkt sich dies aber leider bewuchsfördernd aus.
Klima
Die Winter werden milder, die Sommer wärmer, die Feuchtigkeit nimmt zu. In der Folge entstehen günstigere Wachstumsbedingungen für Mikroorganismen – auch an der Fassade.
Lage des Gebäudes Makroklima
Befindet sich ein Objekt in einem Tal, einer Senke, in unmittelbarer Umgebung eines Gewässers oder befinden sich Bäume und Sträucher in Fassadennähe, ist das Risiko eines mikrobiellen Bewuchses erhöht. Bäume und Sträucher beschatten die Fassade und behindern so das Abtrocknen; die Belastung durch Nebel ist topografisch bedingt stärker.
Baukonstruktion
Konstruktive Mängel sind sehr oft die Ursache für feuchte Fassadenflächen. Dazu zählen: fehlender konstruktiver Schutz der Fassade (Überdachungen), Spritzwasser im Sockelbereich, mangelhafte Wasserführung horizontaler oder schwach geneigter Flächen, etc.
Falsches Lüftungsverhalten
Schwarze Verfärbungen über Fenstern vermitteln den Eindruck, dass es in den entsprechenden Wohnungen gebrannt hat. Bei diesen Verfärbungen handelt es sich jedoch um starke Verschmutzungen in Kombination mit einem Bewuchs durch Mikroorganismen. Durch falsches Lüftungsverhalten entweicht stets warme und staubbeladene Luft nach außen und steigt an der Fassade hoch.
Bauphysikalische Besonderheiten
Ein weiterer wesentlicher Faktor im Bereich Baukonstruktion sind die in den letzten Jahren kontinuierlich erweiterten Wärmeschutzmaßnahmen an Fassaden.
Material
Bei der Materialauswahl ist vor allem auf das Zusammenspiel von Feuchtigkeitsaufnahme und Feuchtigkeitsabgabe der eingesetzten Materialien zu achten. Eine gedämmte Fassade ist deutlich kälter als eine ungedämmte Fassade. Die Dämmung führt zur Bildung von flüssigem Wasser in Tropfenform an der Fassadenoberfläche und damit zu einer erhöhten Feuchtigkeitsbelastung.
Bewuchsrisiko reduzieren Instandhaltung
Detaillösungen, die das Bewuchsrisiko reduzieren: Genügend große Überdachungen, Beschichten der Fassadenputze mit einem geeigneten Fassadenanstrich, Spritzwasserschutz im Sockelbereich, etc. Auch eine Fassadenoberfläche verlangt eine sorgfältige Instandhaltung, denn Verschmutzungen der Oberflächen bilden für Mikroorganismen einen idealen Nährboden.
Sanierung
Bei stärkerem Oberflächenbewuchs sollte mit den Sanierungsmaßnahmen nicht zugewartet werden. Je früher entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, umso kleiner ist der Sanierungsaufwand. Bei großflächigem Befall ist die Fassade in der Regel neu zu beschichten.
Eigenschaften VON BESCHICHTUNGSSTOFFEN
Bei der Auswahl der Beschichtungsstoffe ist auf einen möglichst optimalen Feuchtehaushalt zu achten. Einsatz von Bioziden: Verputze und Beschichtungen können gegen den Bewuchs von Mikroorganismen geschützt werden. Hochwertige Fassadenfarben und -putze mit Filmschutz sind heute so formuliert, dass die Flächen langfristig frei von Bewuchs bleiben.
Einsatz von Bioziden
Verputze und Beschichtungen können gegen den Bewuchs von Mikroorganismen geschützt werden. Hochwertige Fassadenfarben und -putze mit Filmschutz sind heute so formuliert, dass die Flächen langfristig frei von Bewuchs bleiben und nur geringe biozide Wirkstoffmengen ins Fassadenablaufwasser gelangen.